ErnährungsberatungDr. Peterek Dr. Welzl Tierärzte OG
Juckreiz bei Hunden
Allergien sind heutzutage eine der häufigsten Ursachen für Juckreiz bei Hunden. Hunde können auf verschiedene Dinge allergisch reagieren, wie bestimmte Futterbestandteile, Pollen oder andere Umweltfaktoren. Diese Art von Allergien kann oft zu anhaltendem Kratzen, Lecken oder Beißen führen, was den Hund und seine Lebensqualität beeinträchtigen kann.
Auch Parasiten können weiterhin eine Rolle spielen. Ein besonders naheliegender Verdacht sind Flöhe, die nach wie vor ein Auslöser von Juckreiz sind. Daher ist es wichtig, Hunde regelmäßig mit einem geeigneten Antiflohmittel zu behandeln. Denken Sie daran, alle Tiere im Haushalt zu behandeln und auch die Schlafplätze entsprechend zu säubern, um eine vollständige Bekämpfung zu gewährleisten.
Falls der Juckreiz trotz Flohprophylaxe anhält, sollten Sie Ihren Hund vom Tierarzt auf weitere Parasiten oder andere Hauterkrankungen untersuchen lassen. Da Juckreiz mit fast allen Hauterkrankungen in unterschiedlichem Ausmaß auftreten kann, ist eine genaue Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt unerlässlich.
Grasfressen
Es ist völlig normal, wenn Hunde gelegentlich entspannt Gras fressen und sich dabei saftige Halme aussuchen – dies entspricht ihren natürlichen Bedürfnissen. Sollte Ihr Hund jedoch plötzlich und hektisch in den Garten oder auf die Wiese laufen, um unkontrolliert große Mengen an Gras oder anderen Pflanzen zu fressen, ist dies meist ein Hinweis darauf, dass er Erbrechen hervorrufen möchte. Die Hauptursache für dieses Verhalten liegt oft in einer Magenübersäuerung, die unserem Sodbrennen ähnlich ist. Dies deutet häufig auf eine Magen-Darm-Problematik hin, die wiederum mit einer nicht optimalen Ernährung in Zusammenhang stehen kann.
In solchen Fällen ist es ratsam, das Grasfressen möglichst zu unterbinden. Die scharfen Kanten der Grashalme können die Schleimhäute der Speiseröhre und des Magens reizen, was den Entzündungsprozess verstärken kann. Sollten Sie den Eindruck haben, dass Ihr Hund Gras frisst, um Beschwerden zu lindern, ist ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll, um die zugrunde liegende Ursache abzuklären. Achten Sie zudem darauf, dass Ihr Hund eine ausgewogene Ernährung erhält. Hochwertiges Markenfutter stellt in der Regel sicher, dass alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind. Bei selbst zusammengestellten Rationen sollten Sie auf eine ausgewogene Zusammensetzung achten, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Mund oder Maulgeruch
Unangenehmer Mundgeruch bei Hunden kann verschiedene Ursachen haben. Oft steckt eine Entzündung des Zahnfleisches durch Zahnstein dahinter, die tierärztlich behandelt werden muss, um ein weiteres Fortschreiten und mögliche Zahnverluste zu verhindern.
Allerdings kann Mundgeruch auch unabhängig von Zahnproblemen auftreten. Wenn keine Veränderungen am Gebiss feststellbar sind, könnte der Mundgeruch auf Verdauungsstörungen hindeuten oder ein Zeichen dafür sein, dass der Körper Schwierigkeiten hat, Giftstoffe, wie beispielsweise über die Nieren, ausreichend abzubauen.
Eine regelmäßige Zahnpflege ist dennoch wichtig, um Zahnsteinbildung zu vermeiden. Das tägliche oder zumindest regelmäßige Zähneputzen mit spezieller Hundezahnbürste und Hundezahnpasta ist dabei die effektivste Methode. Alternativ können spezielle Zahnreinigungsstreifen, Kauartikel aus Büffelhaut oder rohe Karotten helfen, die Zähne durch den natürlichen Kauprozess zu pflegen.
Regelmäßige Zahnkontrollen – etwa im Rahmen der jährlichen Impfung – sind ebenfalls ratsam, damit sich Zahnprobleme gar nicht erst festsetzen. So bleibt das Gebiss Ihres Hundes gesund, und Ihr Vierbeiner hat weniger Probleme mit Mundgeruch.
Baden von Hunden
Mit reinem Wasser können Sie Ihren Hund problemlos täglich abwaschen. Allerdings sollten Sie beim Baden mit Shampoo vorsichtig sein, da die Haut von Hunden, insbesondere bei empfindlichen Rassen wie dem West Highland White Terrier, empfindlicher ist als die menschliche Haut. Der pH-Wert der Haut von Hunden unterscheidet sich von dem des Menschen, weshalb es wichtig ist, speziell auf Hundehaut abgestimmte Shampoos zu verwenden. Ein Vollbad mit einem speziellen Hundeshampoo vertragen jedoch fast alle Hunde einmal wöchentlich problemlos.
Beim Waschen ist darauf zu achten, dass kein Wasser oder Shampoo in die Ohren oder die Augen gelangt. Sparen Sie daher, wenn möglich, den Kopfbereich beim Baden aus.
Hunde-Shampoos lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: Pflegeshampoos, die zur allgemeinen Reinigung eingesetzt werden, und medizinische Shampoos, die bei bestimmten Hauterkrankungen therapeutisch wirken können. Letztere sollten einige Minuten einwirken, um ihre volle Wirkung zu entfalten, und müssen anschließend gründlich ausgespült werden.
Die Ohren sollten nur mit speziellen Reinigungsmitteln und ausschließlich an der äußeren Ohrmuschel gesäubert werden.
Trächtigkeit
Für einen Laien ist es erst sehr spät zu erkennen, ob eine Hündin trächtig ist. Der Tierarzt kann ab der dritten Woche nach dem Deckzeitpunkt mithilfe des Ultraschalls eine Trächtigkeit erkennen. Mit viel Glück und Erfahrung kann man ab der vierten Woche die Trächtigkeit ertasten. Ab der 6. Woche kann man die Kleinen am Röntgenbild sehen, und ab der 7. Woche kann man sie auch ertasten. Alle anderen Anzeichen sind sehr unsicher, da es bei Hündinnen auch sehr oft zur Scheinträchtigkeit kommt. Diese kann so weit gehen, dass die Hündin Milch bildet, ohne Junge zu bekommen.
Ab einer definitiven Bestätigung der Trächtigkeit mittels Ultraschall sollte damit begonnen werden, das Futter für die trächtige Hündin umzustellen. Am besten wechseln Sie ab diesem Zeitpunkt langsam auf ein hochwertiges Welpenfutter. Damit bekommt die Hündin während der Tragezeit und während der Laktation alles, was sie braucht.
Die Trächtigkeit bei der Hündin dauert durchschnittlich 63 Tage. Gerade bei Kleinrassen ist es oft lebensnotwendig zu wissen, wie viele Welpen in der Gebärmutter heranwachsen. Wenn es nur 1 oder 2 Welpen sind, sind diese in der Regel zu groß, um auf natürlichem Weg geboren zu werden. In solchen Fällen kann ein Kaiserschnitt notwendig werden, was eine rettende Maßnahme ist, um das Leben sowohl der Welpen als auch der Hündin zu schützen.
Läufigkeit & Kastration
Hündinnen werden im Alter von etwa 6 bis 9 Monaten geschlechtsreif und erleben ab diesem Zeitpunkt in der Regel zweimal im Jahr eine Läufigkeit. Diese dauert durchschnittlich 3 bis 4 Wochen. Während der fruchtbarsten Phase der Läufigkeit – die etwa eine Woche andauert – kann es zu leichtem Blutverlust kommen. Die Intensität und Dauer des "Färbens" variiert stark, je nach Rasse und individueller Veranlagung. In dieser Zeit ist die Hündin bereit, sich mit Rüden zu paaren.
Da sowohl die Länge der Läufigkeit (1 bis 4 Wochen) als auch die Deckbereitschaft (1 bis 2 Wochen) unterschiedlich ausfallen können, sollten Sie Ihre Hündin besonders aufmerksam im Blick behalten. Sobald Rüden auffällig interessiert sind, ist Vorsicht geboten. Rüden wissen intuitiv, wann ihre "Chancen" gut stehen. Möchten Sie keinen Nachwuchs, ist die Kastration eine nachhaltige und sichere Option.
Warum eine Kastration sinnvoll sein kann
Die Kastration bietet nicht nur Schutz vor ungewolltem Nachwuchs, sondern bringt auch gesundheitliche Vorteile mit sich:
- Geringeres Risiko für Gesäugetumore
- Vorbeugung lebensbedrohlicher Gebärmutterentzündungen (Pyometra)
- Vermeidung häufiger Scheinträchtigkeiten nach der Läufigkeit
- Schutz vor Belästigungen durch Rüden während der Läufigkeit
- Sicherheit vor ungewollten Schwangerschaften durch "Unfälle"
Hormoninjektionen zur Läufigkeitsunterdrückung werden aufgrund ihres erhöhten Risikos für Tumore und Gebärmuttervereiterungen nicht empfohlen.
Was Sie vor der Kastration wissen sollten
Mögliche Fellveränderungen: Einige Rassen wie Langhaardackel, Münsterländer oder Spaniel können nach der Kastration ein sogenanntes "Babyfell" entwickeln, das stumpfer und dünner ist. Überlegen Sie, ob diese Veränderung für Sie akzeptabel ist.
Harninkontinenz: Besonders bei größeren Hündinnen (über 20 kg) kann es gelegentlich zu Harninkontinenz kommen. Diese ist jedoch in den meisten Fällen mit gut verträglichen Medikamenten behandelbar.
Angepasste Fütterung: Der Stoffwechsel kastrierter Hündinnen verändert sich, wodurch sie weniger Futter benötigen. Gewichtszunahme entsteht jedoch nur durch eine Überfütterung, nicht durch die Kastration selbst.
Unser Versprechen
Bevor wir eine Kastration durchführen, besprechen wir alle wichtigen Aspekte ausführlich mit Ihnen, damit Sie eine informierte Entscheidung treffen können. Ihr Vertrauen und das Wohl Ihres Tieres stehen bei uns im Mittelpunkt.
Hüftgelenksdysplasie (=HD)
Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die bei betroffenen Hunden zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen führen kann. Während schwere Fälle oft nur durch operative Eingriffe behandelt werden können, lassen sich leichtere Verläufe durch gezielte Maßnahmen wie eine angepasste Ernährung, kontrollierte Bewegung und tierärztliche Betreuung positiv beeinflussen.
Wie beeinflusst die Ernährung die HD?
Neuere Studien zeigen, dass bei genetisch vorbelasteten Hunden die Ausprägung der HD durch eine gezielte Fütterung verringert werden kann. Interessanterweise spielt der Proteinanteil im Futter hierbei keine entscheidende Rolle. Viel wichtiger ist, dass der Hund langsam wächst.
Warum langsames Wachstum entscheidend ist
Die Endgröße Ihres Hundes ist genetisch vorgegeben und kann durch Futter nicht verändert werden. Die Wachstumsgeschwindigkeit jedoch wird maßgeblich durch die Fütterung beeinflusst und hat einen direkten Einfluss auf die Schwere der HD. Füttern Sie daher auf keinen Fall zu energiereiches Futter!
Für großwüchsige Hunde empfiehlt sich speziell entwickeltes Juniorfutter für sehr große Rassen. Normales Juniorfutter enthält oft zu viel Energie und kann das Wachstum beschleunigen, was das Risiko für eine schwerere HD erhöht.
Mineralstoffversorgung im Gleichgewicht
Ein weiterer entscheidender Faktor ist das richtige Verhältnis von Kalzium und Phosphor im Futter. Verwenden Sie ausschließlich hochwertiges Juniorfutter und verzichten Sie auf Zugaben wie Fleisch, Essensreste oder zusätzliche Mineralstoffmischungen. Solche Zusätze können zu einer unausgewogenen Mineralstoffversorgung führen, die ebenso schädlich sein kann wie eine Unterversorgung.
Bewegung und Belastung
Bis Ihr Hund ausgewachsen ist, sollten Sie seine Bewegung behutsam steuern. Besonders belastende Aktivitäten wie langes Fahrradfahren sind zu vermeiden, um die Gelenke nicht zusätzlich zu strapazieren.
Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:
- Füttern Sie speziell abgestimmtes Juniorfutter für große Rassen.
- Verzichten Sie auf zusätzliche Futtermittel oder Mineralstoffmischungen.
- Achten Sie auf eine moderate Bewegung, bis der Hund ausgewachsen ist.
Wir beraten Sie gerne persönlich, um die optimale Betreuung für Ihren Hund sicherzustellen. Gemeinsam können wir viel dazu beitragen, das Leben Ihres Vierbeiners so schmerzfrei und aktiv wie möglich zu gestalten!
Infektionskrankheiten bei Hunden
Unsere vierbeinigen Begleiter sind täglich einer Vielzahl gefährlicher Viren und Bakterien ausgesetzt. Besonders bei Junghunden stellen Infektionskrankheiten wie Parvovirose (umgangssprachlich „Katzenseuche“) und Staupe eine erhebliche Bedrohung dar. Diese Erkrankungen treten zunehmend durch den Import von Hunden aus osteuropäischen Ländern auf.
Parvovirose: Hochansteckend und lebensbedrohlich
Das Parvovirus führt zu massiven Schäden an der Dünndarmschleimhaut und verursacht akute, blutige Durchfälle, die oft lebensbedrohlich sind. In unserer Praxis können wir Parvoviren schnell und zuverlässig mit einem speziellen Test nachweisen.
Dieses Virus wird in hoher Zahl über den Kot ausgeschieden und bleibt in der Umwelt Monate bis Jahre ansteckend – sogar indirekt, z. B. über Schuhe. Die gute Nachricht: Eine jährliche Impfung, bei vorheriger Grundimmunisierung, bietet einen weitreichenden Schutz vor Parvovirose und Staupe.
Zusätzliche Impfungen für Rundumschutz
Die Impfung schützt nicht nur vor Parvovirose und Staupe, sondern auch vor anderen gefährlichen Infektionen wie:
- Infektiöse Hepatitis
- Leptospirose
- Tollwut
- Zwingerhusten (je nach Impfstoff)
Um eine optimale Antikörperbildung zu gewährleisten, sollte Ihr Hund vor der Impfung entwurmt sein. Zudem nutzen wir die Untersuchung vor jeder Impfung, um mögliche Krankheitssymptome frühzeitig zu erkennen – oft, bevor sie Ihnen als Besitzer auffallen würden. So wird der jährliche Tierarztbesuch doppelt wertvoll!
Schutz vor Zecken und deren Gefahren
Zusätzlich gibt es Impfstoffe gegen zwei gefährliche, durch Zecken übertragene Krankheiten:
- Borreliose: Eine bakterielle Infektion, vor allem in waldreichen Gebieten.
- Babesiose: Eine Bluterkrankung, die in Ostösterreich, Ungarn und Mittelmeerregionen vorkommt.
Die Gefahr durch Zecken unterstreicht die Wichtigkeit einer effektiven Zeckenprophylaxe. Moderne Präparate schützen nicht nur vor Zecken, sondern können auch Flohbefall vorbeugen.
Der ganzheitliche Ansatz bei der Impfung
Die jährliche Impfung Ihres Hundes ist mehr als nur Schutz vor Infektionskrankheiten. Sie bietet die Gelegenheit, auch über Themen wie Entwurmung, Zecken- und Flohprophylaxe sowie den allgemeinen Gesundheitszustand Ihres Tieres zu sprechen. So sichern Sie Ihrem Vierbeiner die beste Vorsorge und ein gesundes Leben.